Mein Jakobsweg – León

Mein Jakobsweg – León

Den heutigen Sonntag nutze ich dazu, mir León anzuschauen. León ist eine größere Stadt, aber nicht so groß, dass sie das typische Großstadt-Einheitsgesicht hätte. Einen Starbucks beispielsweise finde ich auf meiner verzweifelten Suche nach WLAN nämlich nicht. Und mittlerweile weiß ich: es gibt keinen. Dafür viele unterschiedliche Cafés und Tapas Bars.

Es sind nur wenige Menschen unterwegs. Zum einen wird es daran liegen, dass Sonntag ist, zum anderen aber auch an der Mittagszeit, zu der ich unterwegs bin. Allerdings finde ich, etwas abseits der größeren, touristischen Gassen die Menschen: in Bars und Kneipen. Hier wird schon mittags getrunken und sich vor der Sonne versteckt.

[cml_media_alt id='6646']León[/cml_media_alt]

Ich gehe derweil in Richtung Kathedrale. Auf der „Touristen-Hauptstraße“ finde ich meinen ersten Pfeil.

[cml_media_alt id='6661']Jakobsweg - León[/cml_media_alt]

Der Eintritt in die Kathedrale kostet 6 € und beinhaltet einen deutschen Audioguide. Hier sind ein paar Bilder aus dem inneren der Kathedrale, die sage und schreibe 1800 Fenster hat!

Und hier sind noch ein paar Bilder von außen. Erinnerung an mich: Ich muss öfter Selfies machen, sonst gibt es nur Bilder von der Umgebung und ich bin nicht mit drauf. Also gleich mal testen:

[cml_media_alt id='6656']rina-vor-der-kathedrale-in-leon[/cml_media_alt][cml_media_alt id='6660']Kathedrale León[/cml_media_alt]

An der Kathedrale ist auch praktischerweise direkt die Touristeninformation. Dort staube ich erstmal eine Karte ab frage nach dem Weg zu einem Hutgeschäft. Meinen habe ich nämlich irgendwo zwischen Madrid und León verloren. Ich vermute, er liegt noch im Gepäckraum des Busses. Hätte ich mal meinen Pilgerpass dabei. Zwei Pilgerinnen holen sich nämlich dort ihren Stempel ab. Ich werde morgen wahrscheinlich ohne Stempel aus León ziehen, da ich plane ganz früh loszugehen.
Einen Hut finde ich sofort, aber leider noch keine Jakobsmuschel für meinen Rucksack, die ich mir kaufen wollte. Danach werde ich nachher nochmal schauen, wenn ich Wasser für morgen kaufen gehe.

Meine ersten Blasen an den Füßen habe ich dann jetzt auch schon hinter mir. Die Sandalen hätte ich wohl auch lieber mal einlaufen sollen… Jetzt kann in dieser Richtung ja schon nichts weiter schiefgehen.

Den zweiten Besuch im Restaurant L’union werde ich wahrscheinlich ausfallen lassen, da ich sehr müde bin und nicht noch 1 1/2 Stunden dort verweilen möchte. Dafür sind die Räumlichkeiten nicht schön genug.

Und als ich mich dann ein paar Stunden später nochmal auf die Socken (und Wanderschuhe) mache, um das nötige Wasser für die Wanderung morgen zu kaufen, fügte sich irgendwie alles. Ich hatte vorher geguckt, wo Supermärkte in der Gegend sind und musste feststellen, dass alle geschlossen haben. Klar, ist ja auch Sonntag. Ich gehe dann trotzdem nochmal in Richtung Kathedrale, in der Hoffnung, dass ein Souveniergeschäft oder Kiosk noch geöffnet und Wasser im Angebot hat.

Aus dem nichts sehe ich dann einen Mini-Supermarkt. Irgendwas mit „Express“. Dort gibt es wieder reichlich Sojamilch, aber sonst mangelt es mal wieder an veganem Essen. Schnell will ich mir einen frischen Salat als Abendessen schnappen, scheitere aber am Dressing. Dann sehe ich Tabulé. Aber was soll denn das Pollo darin? Im letzen Augenblick, bevor ich mit meinem Wasser zur Kasse schlendern will, sehe ich im Augenwinkel: Tabulé oriental. Zutaten gelesen (die tägliche Übung eines Veganers) und ja, bingo. Abendessen!

Weiter in Richtung Kathedrale sehe ich ein Restaurant mit Herberge oder eine Herberge mit Restaurant. Egal. Ich fasse mir ein Herz und gehe hinein. ‚Ob man mir einen Stempel für meinen Pilgerpass geben könne?’, frage ich die junge Frau, die leider, wie die meisten hier, kaum englisch spricht. Und tatsächlich. Nebenan in der Herberge bekomme ich meinen ersten Stempel in Spanien! Es wäre aber auch zu ärgerlich gewesen ohne den Stempel aus León.

Beschwingt von meinen Erfolgen gehe ich noch ein Ründchen um die Kathedrale herum. León bei Nacht ist auch sehr schön.

Im Vorbeigehen sehe ich ein geöffnetes Souveniergeschäft. Wäre doch gelacht, wenn ich nicht noch die fehlende Jakobsmuschel für meinen Rucksack heute Abend bekomme. Was soll ich sagen? Zwei Euro ärmer und eine Muschel reicher verlasse ich das Geschäft. Jetzt ab nach Hause und schnell ins Bett. Morgen will ich früh los.

Erkenntnis des Tages: Einfach mal losgehen!

Alles Liebe

Rina

P.S.: Wie du schon gemerkt hast, habe ich endlich WLAN! Irgendwann heute Nachmittag funktionierte der Zugang des Hostels dann plötzlich…

P.P.S.: Das Internet ist schon wieder kaputt…

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