Die Via Baltica – Von Lilienthal nach Bremen

Die Via Baltica – Von Lilienthal nach Bremen

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Ich wache wieder so früh am Morgen auf, dass ich sehe wie die Sonne aufgeht.

Nachdem ich meine Sachen gepackt habe, mache ich mich auf den Weg. Die Sonne ist schon ganz schön warm so früh am Morgen. Ich gehe auf dem Deich entlang in Richtung Bremen. Nach 1 Stunde mache ich eine Pause und esse das übrig gebliebene Brötchen mit dem übrig gebliebenen Hummus von gestern Abend und trinke mir einen Schokodrink dazu.

Ich komme gefühlt nur sehr langsam voran und ich mache viele Fotos. Als ob meine Reise nur wahr wäre, wenn ich reichlich Fotos mache.

Mir schwirren etliche Gedanken durch den Kopf. Aber nicht über die letzten zehn Tage und den Weg, den ich gegangen bin, was man eigentlich vermuten würde, sondern über die Zukunft. Über Morgen. Welche Filme ich morgen gucken werde, welches Essen ich mir kochen werde und in welches Fahrradgeschäft ich gehen werde um mich zu einem E-Bike beraten zu lassen.
Und ich mache mir Gedanken über meine nächste Tour. Ende August habe ich wieder zwei Wochen Urlaub und die möchte ich natürlich wieder wandernd verbringen. Eigentlich hatte ich geplant den Heidschnuckenweg zu gehen, weil zu dieser Jahreszeit die Heide blüht und es dort wunderschön sein soll. Aber irgendwie reizt es mich gerade nicht mehr. Stattdessen träume ich von Schottland und Irland. Wenn ich zu Hause bin, muss ich im Internet mal nachschauen, welche Wandertouren es dort gibt.

Tja, so bin ich. Während des Frühstücks denke ich schon über Mittagessen und Abendessen nach…
Das ist auch mit ein Grund warum ich das hier alles aufschreibe. Ich möchte mich gerne erinnern. Ich bin kein Mensch der in die Vergangenheit blickt, teilweise bin ich nicht mal in der Gegenwart und deshalb vergesse ich so vieles.

Ich erreiche die Innenstadt von Bremen und will erstmal den Rucksack loswerden. Also checke ich im Hotel ein. Das ist klein, aber sauber und das Personal freundlich.
Dann gehe ich die letzten drei Kilometer zum Ziel, der Jakobikirche. Himmel, tun mir die Füße wieder weh. Wer hat eigentlich behauptet, dass es heute nur 12 km sind? Ich bin jetzt schon 18 gelaufen…

Die Kirche, beziehungsweise das Gemeindebüro sind geschlossen. Es hat nur dienstags und mittwochs von 10 – 13 Uhr geöffnet. Ich bin total enttäuscht und gehe wieder zurück. Und dafür bin ich extra 40 Minuten hergelaufen? Ich wollte doch wenigstens den Abschlussstempel haben. Denn viele Stempel mittendrin habe ich, wegen Öffnungszeiten oder weil ich keinen Umweg zur Kirche gehen wollte und manchmal auch nicht mehr konnte, nicht bekommen.
Dann bleibe ich abrupt stehen. Aber heute ist Dienstag!!! Also gehe ich die paar Meter, die ich schon wieder gegangen bin zurück und trete in das Gemeindehaus ein. Dort gibt man mir gerne einen Stempel und erkundigt sich nach meiner Reise.

Der Weg zurück in die Innenstadt kommt mir länger vor, als der Hinweg. Ich bin mir sicher: Meine Füße sind bereits tot.

Mein Ziel heißt Vengo City. Dort möchte ich Mittagessen. Und es stellt sich als eine gute Wahl heraus. Das winzige Lokal ist einladend und das Essen echt lecker.

Nach dem Essen gehe ich zurück ins Hotel. Ich brauche eine Pause. Ich mache einen Mittagsschlaf und sortiere ein paar Bilder. Dann schnappe ich mir die Broschüre über Bremen, die ich an der Rezeption mitgenommen hatte und entscheide mich an der Nachtwächter-Erlebnistour teilzunehmen. Diese beginnt um 21:30 Uhr und kostet 10 Euro. Das wird bestimmt lustig.

Vor der Nachtwächtertour gehe ich ins Restaurant Vegefarm. Auch diese Wahl bereue ich nicht. Die Pekingsuppe sieht nicht sonderlich spektakulär aus, schmeckt aber fantastisch, ebenso der Reisnudelsalat mit Koriander. Die Garnelen dazu waren nett, ich hätte sie aber nicht gebraucht.

Auf dem Rückweg gehe ich noch am Eislabor vorbei. Es wird bereits zusammen geräumt, aber ein Eis auf die Hand bekomme ich noch. Ich entscheide mich für Körsche und Waldmeister. Ein giftiger Anblick.

Ich laufe nun die halbe Stunde, die ich zum Restaurant gelaufen bin wieder zurück zum Hotel, dabei sehe ich allerhand schöne Dinge wie die Straße „Sorgenfrei“. Es fängt an zu tröpfeln. Aber ich komme noch relativ trocken im Hotel an. Dort tausche ich den Tagesrucksack gegen Regenjacke und Hut und mache mich nach einer kleinen Pause auf zum Treffpunkt für die Nachtwächtertour.

Um 21:20 bin ich am Startpunkt. Immer wieder gesellen sich Leute zu mir, gehen dann aber weiter. Es wird halb, dann fünf nach halb, dann zwanzig vor. Niemand taucht auf. Ich beschließe meine eigene Nachtwächtertour zu machen, gehe zu einem Kiosk, hole mir ein Bier und gehe zum Hotel. Mache ich mir halt nen ruhigen Abend. Auf dem Zimmer lese ich, dass die Tour mittwochs bis sonntags stattfindet… Was stimmt denn mit mir heute nicht?

Morgen will ich lecker frühstücken, durch die Böttcher Straße schlendern und vor meiner Heimfahrt im Vengo City zu Mittag essen.

Jetzt aber erstmal gute Nacht!

Alles Liebe

Rina

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